Freitag, 28. November 2003
Alles für die Leidenschaft
Traurig blickte Jana in den großen oval geformten Spiegel in ihrem Zimmer. Sie trug nur einen weißen Slip und ein weißes Trägershirt das eng an ihrem Körper anlag. Zärtlich wanderten ihre eigenen Hände über ihren Körper, während ihr Blick über das Spiegelbild glitt. Tränen schossen ihr in die Augen, weil sie wusste, dass es gleich wieder beginnen würde. Sie hatte Angst vor dem, was gleich passieren würde, doch sie sehnte sich auch unendlich danach. Einen kurzen Moment entglitt ihr Blick dem Spiegelbild und ihre Gedanken der Realität, doch dann spürte sie die Kälte, und wie sie ihren Körper berührte. Es riss Jana aus ihren Träumereien und ließ sie wieder ihren Blick auf das Spiegelbild konzentrieren. Sie war da!
Ein junges Mädchen, etwa in Janas Alter, stand hinter ihr und streichelte ihre Haut.
Ihre Finger waren zart und kalt, ihr Blick war zart und kalt. Ihre schulterlangen schwarzen Haare hingen zerzaust in ihrem Gesicht. Die wohlgeformten Brüste schmiegten sich zärtlich an Janas Rücken. Langsam glitten Jana die Träger über die Schultern und das Shirt rutschte ihren Körper herunter. Vorsichtig ließ das andere Mädchen ihre Finger über Janas Busen wandern. Ihre Brustwarzen versteiften sich und ihr Atem wurde keuchend. Eine weitere Träne lief aus ihrem Auge und blieb in ihrem Mundwinkel hängen, wo sie einen unangenehm reellen salzigen Geschmack hinterließ.
Janas Hände griffen nach hinten und berührten den kalten Körper des jungen Mädchens, während deren Hände sich bereits in tieferen Regionen Janas befanden. Zitternd und bestimmt glitten sie in ihren Slip. Ein Stöhnen entglitt Jana, während ein kalt heißer Schauer über ihren nackten Körper zog. Eine Zungenspitze berührte ihren Nacken und während das andere Mädchen mit ihren Fingern immer heftiger massierte, streichelten ihre Hände deren Körper an allen nur erdenklichen Stellen. Es war fast so als würden die beiden Körper ineinander verschmelzen, immer enger schmiegten sie sich aneinander. Der Spiegel, in den Jana immer noch guckte, war bereits beschlagen von ihrem Atem. Immer heftiger und schneller wurden die Bewegungen. Hitze und Kälte wechselten sich in einem ständigen Hin und Her ab. Extase, Willenlosigkeit, Glück, Unglück, Schmerzen, Wärme, Kälte, Ruhe, Lärm, Traum, Wirklichkeit, Bewegung, Sex, Liebe, Spaß, Angst, Zusammenzucken, Entspannen, Zusammenzucken, Entspannen, Wärme, Kälte, Hitze, Feuer, Zusammenzucken, Explosion,
Kälte,
Entspannen,
Angst,
Kraftlosigkeit,
Verzweiflung.
Schweißgebadet und stöhnend sackte Jana in sich zusammen. Ein angenehmes aber beängstigendes Gefühl der Ohnmacht überkam sie. Erschöpft schloss sie die Augen. Bilder schossen an ihr vorbei, schrille Farben und Lichter, Geräusche und Gefühle. Nachdem diese langsam abgeklungen waren, öffnete sie langsam wieder ihre Augen. Ihr war kalt, langsam verschränkte sie ihre Arme vor ihren Brüsten und warf wieder einen Blick in den Spiegel. Das Mädchen stand dort noch immer, nackt, ohne einen Tropfen Schweiß am Körper, ohne ein Hauch von Gefühl oder Leidenschaft zu zeigen. Sie war noch genauso kalt wie vorher. Sie war genauso kalt wie an allen anderen Tagen auch. Langsam sah Jana vom Spiegel weg und drehte sich um. Dort war nichts, der Raum war leer. Doch Jana war nicht überrascht, sie hatte es schon vorher gewusst. Sie blickte wieder in den Spiegel. Das andere Mädchen stand immer noch hinter ihr und blickte mit ihren eiskalten Blick ins Leere. Dann verblasste aufeinmal ihr Anblick und sie verschwand wie sie gekommen war im Nichts.
Verzweifelt starrte Jana in den Spiegel. Sie bereute war sie getan hatte, doch sie wusste ganz genau sie würde es immer wieder tun. Sie begehrte das Mädchen. Es konnte ihr geben was niemand anders konnte. Doch leider war sie tot. Und Jana konnte ihr nichts geben. Doch sie wollte.
Langsam stand Jana auf und entfernte sich vom Spiegel. Vor einem Regal blieb sie stehen und nahm einen Briefbeschwerer in die Hand. Am ganzen Körper zitternd drehte sie sich um und schaute in den Spiegel. Sie wollte der Sache ein Ende machen.
Verzweifelt schrie sie auf und warf den Briefbeschwerer in den Spiegel. Sie sah ihr eigenes verzweifeltes Gesicht zerpatzen und in einem lichtreflektierenden Scherbenregen durch die Luft fliegen.
Langsam ging sie auf die Glassplitter zu und kniete sich nieder. Dann ergriff sie eine der scharfen Scherben und schaute sie sich an.
Für ihre Leidenschaft wollte sie alles tun.

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Gerüchte
Männer wird nachgesagt, sie hätten keine Fantasie.

Scheint zu stimmen.

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