Dienstag, 13. August 2013
Lindau, Konstanz und Triberg
Obwohl Bayern sich großkotzig "Bahnland Bayern" betitelt, waren die Zugverbindungen nicht wirklich die besten. Von Gapa nach Oberstdorf tuckert man ewig und muss ständig umsteigen. Auch von Lindau nach Konstanz war es eher umständlich. Aber das hat ja nicht bloß Bayern zu verantworten.

In Lindau verpassten wir aber durch eine Verspätung des 2. Zuges unseren 3. Zug und liefen von der Insel ne Dreiviertelstunde bis zum Hostel, nur um festzustellen, dass die Tür verammelt und verriegelt ist und auf das Klingeln niemand öffnet. Was blieb uns anderes übrig als zurück zum Hauptbahnhof zu fahren (diesmal mit der S-Bahn) und dort unser Gepäck in den Schließfächern einzuschließen. Diesen Dienst der DB haben wir übrigens schon oft genutzt und hat sich als wirklich praktisch herausgestellt.

Wir guckten uns die Innenstadt an, die auf der Insel liegt und von Touristen nur so überlaufen ist. Es regnete später ziemlich stark, so dass man vom Bodensee kaum was sah. Durchnässt und zugezogen hatten auch wir nach einer heißen Schokolade und einem Apfelstrudel keine Lust mehr und fuhren zurück zum Hostel. Dort konnten wir endlich einchecken. Schon vorab: Cooles Hostel, freistehender Altbau, gut eingerichtet, nur kein Herd, Frühstücksbuffet bio, aber teuer, viele Familien. Auf unserem Zimmer war ein Schnarcher sowie zwei Asiatinnen (Mutter und Tochter vermutlich), die nach 22 Uhr eincheckten und all ihre Plastiktüten lautstark auspackten, nur um sie am nächsten Morgen um 7 Uhr wieder einzupacken und dann auch noch bis 10 im Zimmer rumzugammeln! Wie kann man um 7 aufstehen, so einen Lärm veranstalten und dann auch noch 3 Stunden warten, bis man auscheckt??

Das Wetter in Lindau war am nächsten Tag fast bilderbuchhaft. Wir trafen uns mit Felix, der in Lindau wohnt und den wir aus Kanada kennen. Er machte damals Urlaub in den Rockies, wir waren auf Jobsuche und Hostel-Hopping.
Wir bestiegen einen Leuchtturm und konnten hinter dem See Berge sehen und fuhren Tretboot. Felix musste arbeiten (Koch), wir mussten weiter. Wollten ja bei unserem Couchsurfer auch nicht so spät ankommen.


Konstanz

Unserer Couchsurfer wohnte in Allensbach bei Konstanz, wo wir direkt unser Gepäck abluden. Er empfing uns in nem BVB Trikot (kommt ursprünglich aus der Nähe von Mönchengladbach) und wir gingen fast direkt auch wieder, denn wir wollten nach Konstanz rein, er wollte Fußball schauen.

Auch Konstanz war voller Touristen. Eigentlich schlimmer noch, denn ausgerechnet an unserem einen Tag dort fand am Ufer das Seenachtfest statt, was unglaubliche Massen von Menschen in die Stadt zog. Vermutlich war auch das der Grund, wieso kein Hostel mehr zwei Betten verfügbar hatte.

Nachdem wir die Konstanzer Innenstadt erkundigt und etwas gegessen hatten, trafen wir uns in Allensbach mit unserem Couchsurfer, mit dem wir an den See gingen und dort chillten. Wir blieben bis es dunkel wurde, denn an dem Tag sollten super viele Sternschnuppen vom Himmel kommen. Und tatsächlich sah ich fast 20 Stück!

Unser Couchsurfer wohnt übrigens in einer 6er WG, die ein ganzes Haus bewohnt. Morgens gabs sogar Frühstück! Ein guter Service. Die Leute waren generell sehr locker, war nen netter Umgang.


Triberg

Nach dem Frühstück gings nach Triberg im Schwarzwald. An einem Sonntag. Am Bahnhof war mal so gar nix los, der Bus kam nur alle 2 Stunden vorbei. Gottseidank mussten wir bloß 20 Minuten auf ihn warten. Er schmiss uns mitten in der "Stadt" raus, leider befand sich die DJH aber oben auf dem Berg. 2km bergauf mit u.a. 60° Steigung läuft man gerne mit 15kg Gepäck. Oder auch ohne. Ist immer steil, egal wann und wie man den Berg besteigt.

Wir liefen noch einmal runter, um uns die Wasserfälle anzusehen. Dank Kurkarte mussten wir keinen Eintritt zahlen, was auch ganz gut war. Der Bach stürzt in 7 Schritten 163m in die Tiefe, aber man sieht nie Anfang und Ende gleichzeitig (wegen der Stufen). Alles ganz nett, aber wieso wir dort fast die größte Variation an Internationalität begegneten, ist mir schleierhaft. Der Ort besteht neben dem Eingang zu den Wasserfällen bloß aus ein paar Touristenläden und zahlreichen Parkplätzen.
Wir gingen also zeitig schlafen. Am nächsten Tag mussten wir schließlich mit dem Gepäck den Berg auch wieder runter.

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