Dienstag, 25. November 2003
Sand
Sanft glitt die Aprilsonne hinter die reglosen Tannenwipfel. Mit ihr verschwand das goldene Licht und die angenehme Wärme aus der hinter Büschen und welken Gräsern versteckten Sandkuhle.

Sie öffnete die Augen, zuerst fiel ihr auf, dass sie fror und dann, dass kein Laut mehr vom Strand, ein gutes Stück weit unterhalb, zu vernehmen war. Sie rollte sich auf den Rücken und streckte tastend einen Arm aus, auf der Suche nach ihren Jeans, Büstenhalter und T-Shirt. Schliesslich hob sie den Kopf und fand den achtlos fallengelassenen Kleiderhaufen halb auf und halb unter ihrem Fahrrad. Mit beiden Händen fuhr sie sich durchs Gesicht um auch die letzte Benommenheit zu vertreiben. "Ich muss eingeschlafen sein", dachte sie.

Das Knacken von Zweigen in den Büschen hinter ihr und das rasch folgende Prickeln von hochgeschrecktem Sand auf ihrer
Haut machten sie schlagartig hellwach. Bevor sie reagieren konnte, sagte eine überraschte Stimme: "Oh, Verzeihung, ich wollte Sie nicht erschrecken." Sie riss den Kopf herum und errötete als ihr Blick sich mit dem des verlegen dreinschauenden Mannes kreuzten, der zwischen dem Gestrüpp in die Sandkuhle getreten war.

"Nein, nein, ich...ich wollte sowieso gerade gehen", stammelte sie, drehte ihm rasch den Rücken zu, robbte auf Knien zu ihren Kleidern und schlüpfte eilig in ihr T-Shirt. "Autsch, verdammt."
Sie richtete sich auf, eine sandige Hand zuckte zu ihrem linken Auge, die Fingerspitzen rieben heftig auf dem sandkorngeplagten Augenlid. "Ach Mist, Mist." Sie wischte die Hände an ihrem sandigen Shirt ab, das linke Auge fest zusammen gekniffen, mit dem rechten heftig blinzelnd. Hastig rollte sie den Saum ihres Hemdes zusammen und wischte damit über ihr inzwischen tränendes Auge. "Au, verflixt, Himmelarschundwolkenbruch", entfuhr es ihr.

Warme Hände legten sich sanft auf ihre Schultern. "Lass´ mich mal gucken". Der Mann zog ihre Hände von ihrem Gesicht und strich behutsam über ihr Augenlid, die Wimpern glättend, ihr eine warme Gänsehaut auf Arme und Brust streichelnd. "Besser?", fragte er. Sie öffnete behutsam das schmerzende Auge. Tatsächlich konnte sie es öffnen ohne von Stechen und Brennen überfallen zu werden. "Ein bisschen", sagte sie, "aber noch nicht ganz". Er trat einen Schritt näher, strich wieder über ihr Auge, pustete zart darüber, machte ihr weiche Knie und Schmetterlinge im Bauch. "Und nun?" Sie fror überhaupt nicht mehr, Hitze stieg in ihr auf, rötete ihre Wangen und liess das Blut in ihren Ohren rauschen. "Es ist weg", sagte sie, "aber jetzt tut mir das andere Auge weh". Sie schob sich näher an ihn heran, ihre Körper berührten sich, die Knöpfe seiner Jacke fühlten sich sehr kalt an auf ihrer erhitzten Haut. Er legte eine Hand unter ihr Kinn, mit der
anderen zog er sie näher an sich heran. Seine Lippen berührten federleicht ihre Augen, ihre Wangen, ihren Mund, wanderten den Hals hinab. Ihre Hüften schmiegten sich eng an seine, ihre Arme schlossen sich um seinen Nacken. Als ihre Knie nachgaben, liess sie sich in den Sand sinken, die Hände noch immer um seinen Nacken geschlungen. Während er seine Hände unter ihr T-Shirt schob, streifte sie ihm die Jacke von den Schultern, schob sein Hemd hoch, kostete mit den Fingerspitzen die Wärme seiner Haut an Rücken, Hüften und tief unter dem Bund seiner Jeans. Er zog ihr das Shirt über den Kopf, seine Lippen zogen eine feuchte Spur von ihrem Schlüsselbein bis zu ihrem Bauchnabel, seine Hände nestelten an ihrem Slip, zogen ihn herunter und halfen ihr bei den Knöpfen seiner Jeans, bei der Befreiung dessen, was sie fieberhaft zu befreien suchte.

Dann endlich kein störender Stoff mehr zwischen Himmel und Erde, Haut trifft auf Haut, Hitze trifft auf Feuchtigkeit, die Sonne verabschiedet sich hinterm Horizont, der Abend klatscht Beifall und die ersten blassen Sterne schauen mit roten Wangen hinter zarten Wolken hervor.

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Herr Pappnase,
rechtfertigt dieses hier nun ein dunkles Rot und einen magischen Header?

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frau lu
ist das dann ansprechender?
vielleicht ein passendes bild bereit?

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ganz ehrlich
das dunkle rot und die schwarze schrift lassen einen die texte so gut wie nicht lesen. vielleicht weiße schrift ?

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wer
ist denn der unbekannter schreiber bzw. schreiberin ?

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ich habe dann
aber doch besser einen leichten grauton genommen, weiss war schon sehr grell...

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Der Header
passt sehr gut zum Thema "Fantasie". Sehr gute Wahl. Selbstgemacht?

Auch der Grauton der Schrift und der dunkle Rotton des Hintergrundes sehen sehr ansprechend aus.

Wenn ich vielleicht noch anmerken dürfte, dass die Schrift ein klein wenig grösser sein könnte?

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Standing Ovation,
werter Herr Pappnase!!!!! Habe gerade keinen passenden Header parat, finde den Ihrigen aber auch sehr schön ;-)

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geht schön los hier...
vielen dank, frau estelle für die feinen zeilen
das bild im header is selbstgemacht
mit der grösseren schrift, das hab ich gerade getestet, das sieht bei grösseren texten nicht aus...
ich werde das beobachten, vielleicht fällt mir aber noch was anderes ein.
@ frau lu: jezz hamse sich durchgesetzt mittem rot... kann ich auch so langsam gefallen dran finden

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Schön gemacht,
der Header!!

Mir gefällt das Rot sehr gut - und es freut mich, dass es Ihnen nun auch langsam gefällt ;-)

Frau Estelle, ich danke Ihnen auch.

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