Von "Moin" bis "Grüß Gott"

Montag, einundzwanziguhrfünfzehn. Der Fahrlehrer Herr S. winkt seine Schülerin ans Auto. Frau G. soll noch fünf Minuten auf der Rückbank Strafe sitzen. Als sie endlich selber fahren darf, nutzt Herr S. noch die Gelegenheit Frau G. vor der Fahrschülerin, die nach Hause gebracht werden möchte, anzumeckern. Fies wie er ist, tritt er der Profi-Fahrerin auf die Bremse um ihr einige möglichen brenzligen Situationen zu zeigen. Als die andere Schülerin dann ausgestiegen ist, wird es gemütlich. Herr S. zündet sich eine Zigarette an, kommandiert seine Schülerin auf die Autobahn (wohlgemerkt im Dunkeln) und fragt vorsichtig, ob Frau G. Karten lesen könne. Als diese bejaht fängt er an, über alle herzuziehen, die sich zu sehr auf ihr Navigationssystem verlassen. Dies ist die erste richtige Unterhaltung zwischen Frau G. und ihrem Lehrer. Frau G. ist auch gleich so verwirrt, dass sie kreuzende Fahrradwege nicht wahrnimmt. Dafür sammelt sie aber Sympathiepunkte, denn kurz vor dem Aussteigen verabschiedet Herr S. sie in eine angenehme Nacht und lobt sie zur Besserung.