Mittwoch, 31. Juli 2013
Westerland auf Sylt
Mit dem Zug über den Hindenburgdamm auf Sylt angekommen erschlugen uns erst einmal die Touristenmassen. Wir entschieden direkt am Bahnhof ein Fahrrad zu leihen statt den Bus raus und wieder rein in die Stadt zu zahlen, wo unsere Jugendherberge lag (etwa 3km vom Zentrum entfernt). Wir bekamen ein 5-Gang-Rad, von dem 3 Gänge überflüssig waren, weil in Norddeutschland eh alles flach war, und radelten mal wieder mit unserem Gepäck durch die Gegend. Wir waren etwa die einzigen Backpacker auf der Insel, andere Urlauber bevorzugten ihren akkurat polierten Porsche, um sich auf der Insel fortzubewegen. Die Anzahl dicker und sehr sauberer Autos war wirklich enorm.


Hindenburgdamm



In unserer Jugendherberge (DJH „Dijken Deel“) bezogen wir ein Gruppenzelt mit insgesamt 6 Betten, wir beiden belegten dieses Zelt aber für uns allein und hatten so ausreichend Platz. Nicht ausreichend war unsere Bettwäsche: ein Sommerschlafsack. Sonst nix, kein Kissen.



Wir radelten fröhlicher – da ohne 15kg Gepäck auf dem Rücken – zurück nach Westerland, dem größten Ort auf Sylt. Der erste Blick über die Dünen zeigte eine andere Welt: Strandkorb an Strandkorb, dazwischen diese Windmuscheln, kaum Platz für Sandburgen oder um einen ausgewachsenen Menschen zu verbuddeln. Ein sehen und gesehen werden. Und dafür muss man auch noch 3,10€ Kurtaxe zahlen! Das wird am Zugang zum Strand kontrolliert!



Auch die Fußgängerzone war gesäumt von Bonzenautofahrern oder Polo-Spielern, die bei Gosch oder Leysieffer ihre Mahlzeiten zu sich nahmen. Es war uns zu voll und zu teuer. Wobei es am Bahnhof sogar kik gab!



Wir checkten nach dem Spaziergang an der Strandpromenade, der Innenstadt und dem Aussichtspunkt den hauseigenen Strand des Hostels ab, der wie gesagt 3km südlich von dem ganzen Getummel lag und auch dementsprechend angenehmer war. Die Wassertemperatur hatte etwa 20°C, Wellen schlugen ungebremst auf den Sandstrand ein.





Pünktlich zum Abendessen ab 17:30 Uhr (Vollpension!) speisten wir mit den anderen Familien oder Gruppen im Speisesaal, so dass wir um 21 Uhr schon wieder hungrig wurden. Nach Einbruch der Dunkelheit war im Zelt nicht mehr viel zu machen, wir waren eh müde und ich wollte vor Kälteeinbruch schlafen, damit ich nicht mitkriege, wenn es kalt wird. Leider war das selbstgebaute Kopfkissen aus Bettlaken und Regenjacke so hart, dass es mich ab und an weckte und auch der Sommerschlafsack war für die kühle Nacht an der Nordsee nicht dick genug. Irgendwie ging es dann doch bis 7:30 Uhr, als das Frühstück rief. Mit dem Frühstück kann man in Deutschland kaum was falsch machen: Brötchen genügen jedem. Die DJH übertraf es noch und bot Obst und allerlei Aufschnitt sowie zusätzlich noch Brot an. Wir bekamen außerdem ein Lunchpaket, das uns bis zum Abend rettete.

Wir mussten auch bis 10 Uhr unser Fahrrad zurück bringen, so dass wir den Rückweg mit dem Gepäck antraten und auch gleich den Zug zurück aufs Festland nahmen.

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