Donnerstag, 12. August 2004
BESTIALISCH
Was tun mit diesen Menschen, deren Handlungen, deren Taten ein Leben unter anderen unmöglich machen. Ein Mann der tötet um seinen Opfern zuzusehen, wie sie in den letzten Zügen liegen und Blut kotzend um Gnade winseln bi der letzte ausströmende Tropfen das Leben mit sich nimmt oder das widerliche Gemisch aus Erbrochenem un Blut ihnen die Luftzufuhr abschneidet. Er stach auf sie ein, ohne ein Gesicht zu sehen, ohne einen Grund z wissen oder überhaupt nur einen haben zu wollen. Sie waren ihm egal, einfach notwendige Statisten um sein Bedürfnisse zu befriedigen. 38 waren es, bis heute. Es werden demnächst wohl auch nicht mehr allzu vie werden..

Die Kinder werden es noch nicht wissen, seine Frau ist zu ihrer Schwester gezogen. Als man bei ihr klingelte hatt sie gerade geduscht, stand also nur mit einem Handtuch bekleidet in der Tür, die Spürhunde der Mordkommissio Vis a Vis. So mitten aus dem sonnigen Leben in die grausige Realität gestürzt. Ihr Gesicht wurde aschfahl als si ihn das letzte mal sah. Verständlicherweise war ihr nun nicht mehr danach. Die Anderen, Kollegen und die Leut aus dem Verein waren ihm egal, sie würden schon bald weiterleben, doch nun wüssten sie wer vor einem Jahr fü diese Sauerei verantwortlich gewesen war, immer noch ist

Das hatte er schlecht geplant gehabt, war ja auch eher spontan das Ganze. Der Typ hatte ihn genervt, was sollt er also tun. Leider war die Tatwaffe, die man in der Nähe fand, da er sie auf der Flucht vor der Polizei, alarmiert vo den letzten erstickenden Schreien dieses Spinners, verlor voller Fingerabdrücke. Wer konnte denn ahnen, dass si eine Zielfahndung einleiteten... Er hätte es ahnen müssen, doch nun haben sie ihn. Hier im „Loch" wie er es, fas liebevoll, nennt

Vielleicht war es ein Fehler die anderen Morde auch zu gestehen, schließlich hätten sie ihm die von früher nich nachweisen können, aber es machte ihm einfach Freude zu sehen wie die Gesichter der Typen die ih ausquetschten immer weißer und weißer wurden. Wirklich witzig. Mit jedem Geständnis musste er mehr grinsen

Na ja nun saß er hier im Hochsicherheitstrakt, hinter Wänden die sicher jedem Ausbruchsversuch standhielten. „Hm, scheißegal, ich will nicht raus. Was soll ich dort – in der sogenannten Freiheit"? Schon immer haben sie ih angekotzt, alle! Er hatte es immer unterdrückt und sein Leben gelebt und so weiter. Vielleicht wäre es ja dabe geblieben, aber dann passierte der Unfall, sozusagen der erste Fall, wenn auch kein Mord. Doch die Leiche, e erkannte nicht gleich das Geschlecht, lag da so rum und es überkam ihn einfach

Der Hass war weg. Verflogen. Ausgelöscht. Aber eben nicht für immer. Der Drang dies zu wiederholen stieg weite und weiter an und wurde sein ständiger Begleiter. Das normale Leben war stets nebenher gelaufen, seine Familie die er später gründete – er liebte sie wirklich, sie waren genau genommen die einzigen Menschen die ihm etwa bedeuteten. Aber er konnte nicht widerstehen. Er arbeitete und arbeitete und dieser dämliche Wichser von Che ging ihm Tag für Tag auf den Sack, zu sehr. Er endete sechs Fuß tiefer, schön schattig im Wald

Jahr um Jahr verging und niemand schöpfte auch nur den leisesten Verdacht. Jahr für Jahr die Geschäftsreisen der einzige Vorteil den die Beförderung mit sich brachte. So konnte er seine „Aktivitäten" auch nach außerhal verlagern und niemand merkte etwas. Niemand hätte je etwas gemerkt wenn der Mistkerl die Klappe gehalte hätte. Verflucht noch mal, so rumzuwinseln obwohl doch eh schon alles gegessen war, der Typ hatte es ech verdient

„Wärter!!" „WÄRTER!

„Verfluchte Scheiße, was muss man hier tun um gehört zu werden?!?! Wozu seid ihr Typen denn da

Schleunige Schritte hallen den Flur entlang. Zwei Personen die sich hastig miteinander unterhalten: „Du nimms das Ding und ich halt ihn mit der Knarre in Schach, okay?" „Ja okay, gib her!

Sehr schön sie kommen, wie niedlich sie doch sind, ja geradezu possierlich wie mächtig sie sich mit de Elektroschocker fühlen. Als ob es mich auch nur einen Scheißdreck interessiert ob sie mich betäuben ode abknallen oder was auch immer

„Hallo ihr zwei, na gibt es wieder die Ration? Ha, kommt her..." „Schnauze! Stell dich mit dem Gesicht an d e Wand und Hände nach links und rechts ausbreiten! – So ist´s brav

„Halt deine hässliche Fresse du Witzfigur..

Der Schlag traf ihn hart, doch nicht hart genug. Der Spinner der ihn mit der Knarre bedrohte war einfach nich bereit seine übergeordnete Position derart missachtet zu sehen. Dummerweise hatte er in diesem Moment auc keine Kontrolle über seine Hand, die Waffe fiel ihm aus den Fingern und rutschte unter das Bett Sekundenbruchteile später hatte er die Spritze im Ohr zu stecken, na ja bei solch hastig durchgeführte Infusionen kann man nicht auf Feinheiten achten, er hatte nur Zeit sich das Ding zu greifen während die Beide damit beschäftigt waren der Knarre hinterher zu gucken. Er sackte innerhalb einer weiteren Sekunde wie to zusammen

Er spürte die Schmerzen langsam und fern. Immer deutlicher merkte er, dass er mit Schlägen ins Bewusstsei zurückgerufen wurde. Sein Kollege lag in der Ecke, aus seiner Nase und den Ohren floss Blut

Der Typ saß da, seelenruhig auf dem Bett und grinste ihn an. „Hallo mein Freund! Wieder unter den Lebenden Nicht mehr lang, glaub mir." Er sprang auf und trat mit aller Wucht zu, ohne die geringste Emotion

Wie früher, es ist einfach wunderbar. Diese Idioten, kaum fertig ausgebildet aber sie mussten ja unbeding Arschloch spielen, wie sein Chef, der Typ aus dem Verein, wie hieß er doch gleich, na ja egal. Es waren einige die e verdient hatten, wenn man so im Nachhinein darüber nachdenkt..

„Was hast du vor? Komm schon, warum willst du mich töten? Hey – Nein..

Eine Antwort bekam er nicht mehr

Warum, warum, warum – was weiß denn ich? Es ist mir verdammt egal warum. Es war mir immer egal. Sollen si alle krepieren. Wo ist die Knarre? Da unten – sechs Schuss

Die Sirenen heulten auf als der Chip in seinem Armband mit ihm aus der Zelle gelangte, er konnte es nich durchbekommen, aber das musste er gar nicht, schließlich wollte er hier raus, dazu mussten di Sicherheitsschleusen geöffnet sein. Schnell in eine Ecke von der alles gut zu überblicken ist. Di Schwerbewaffneten stürmten rein und blickten sich um. Zu spät


„Ts ts ts" wie dumm und unerfahren, einfach so reinzuplatzen ohne anzuklopfen. Jetzt hatte er noch vier Schus , nicht allzu viel, aber für ein großes Finale kann es reichen. 46 können es noch werden – nicht schlecht a s Gesamtbilanz, sein eigenes dazugerechnet sogar 4


„Eins!" Der Schuss hallte lange nach, der Körper fiel zu Boden auf dem Flur, dem Weg nach draußen. Wie ka n man nur so blöd sein und nicht wegrennen wenn man einen Schuss hört – selber Schul


„Zwei!" – so noch zwei Schüsse. Die anderen flüchteten, sie waren egal er wollte nur noch einmal ans Tageslich


Hinter ihm ein Krachen – ein Schuss – ins Bein, scheiß Schmerzen aber der andere Typ hatte weniger Glück


Noch eine Kugel – eine einzige und noch ne ganze Ecke bis zum Haupttor, Scheiße das sieht schlecht aus


Die ständigen Alarmsignale und die roten Lampen gingen ihm auf die Nerven, was soll’s. Einfach nur rennen. E waren ja erst zwei Minuten vergangen seit dem er loslegte, doch draußen waren die Sirenen zu hören. Dort di Ausgangstür, zum Hof, von dort nur noch zum Tor und die letzte Kugel verwerten

„Die Sonne, ich hab sie seit 7 Jahren nicht gesehen, glaub ich

Die Kugel kam von hinten und bohrte sich in seinen Schädel. Zumindest dieser Scharfschütze war gut ausgebildet Eine Kugel verblieb im Lauf. 46 am Ende, doch das interessierte nun niemanden mehr wirklich

Sein Hirn, über die akkurat gelegten Steinplatten des Hofes fließend, sah aus wie jedes andere auch

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Montag, 8. März 2004
erlebtes
die haustür ist schon offen, die scharniere sind rausgebrochen.
im treppenhaus liegt alles voller bierflaschen und crackfläschchen.
während wir die treppe hochhetzen, höre ich sie unter den füssen zerbrechen. knirsch, knarz, klirr...
sie zerplatzen wie leere versprechungen.

wir klopfen an die türe im zweiten stock; nach einer weile sagt eine stimme ja, und ich sage hier ist gerris bruder...
hast du geld? sagt der kerl.
und ich sag , ja.
die tür geht auf, dahinter ist aber die kette vorgelegt und es erscheinen zwei dunkele augen, die wie feuerräder blitzen.

ich zeige das geld und der typ lässt uns rein.
er hat ein riesiges messer in der hand, aber das sehe ich erst mit der ins schloss fallenden tür...

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Montag, 1. Dezember 2003
das leben überdenken
Ihm war, als schwebe er durch den Raum. Alles schien wie in Zeitlupe zu vergehen. Die zwei Kellner, die ihm entgegen kamen, bekamen davon natürlich nichts mit. Ihnen schenkte er einfach je zwei Zeigefingerzuckungen.
"Wer gibt mir das Recht, das zu tun?"
Seeker steuerte die Küche an. Das Geschrei der Gäste verhallte in seinem Kopf.
"Erlange ich durch meinen Beruf, durch meine Taten nicht einen unnatürlichen, unfair höheren Status meinen Mitmenschen gegenüber?"
Geradezu reflexartig schoss er den irritierten Sicherheitsmann in der Küchenecke nieder. Der Weg in den Keller müsste... ja, links runter sein.
"Ich existiere, mein Gegenüber nicht mehr. Wo geht es hin? Wandelt es sich in eine neue Existenz, oder verschmilzt es einfach mit dem Nichts? Es hat keinen Einfluss mehr auf das Geschehen dieser Welt.
Aber was rede ich da? Es. Immerhin spreche ich von einem lebendigen Menschen; ich darf ihn nicht zu einem Subjekt oder einem beliebigen Wesen herabstufen.
Leute werden um ihn trauern, sicher, aber sie werden ihr Leben weiterleben, ihn vergessen. Hat er dann überhaupt noch irgendeinen Einfluss? Ich meine, wie ist das? Man spürt einen Schmerz, dann wird alles schwarz - und dann nichts mehr? Für immer? Unvorstellbar!" Der hochstürmenden Wache trieb er mit einem beherzten Tritt - er hatte eine vorzügliche Ausbildung als Nahkämpfer genossen - das Nasenbein ins Gehirn. Blutend fiel der Wachmann den Weg zurück, den er gekommen war.
Seeker erreichte den Keller. Es war dunkel und nass. Spärlich beleuchteten einige amateurhaft angebrachte Lampen die düsteren Korridore. "Wie in einem gruseligen Horrorfilm.", dachte Seeker.


Er folgte dem langen Gang. Geschickt umging er kleine Wasserpfützen, abgelösten Putz und verrostete Nägel, um verräterische Geräusche zu vermeiden.
Um die Ecke stand ein weiterer, korrekt in einen Anzug gekleideter Mann - mit dem Rücken zu Seeker. Gemütlich rauchte er eine Zigarette - Camel, wenn Seeker richtig roch - und hatte vom bisherigen Ärger nichts mitbekommen. Er schien in Gedanken vertieft zu sein - sofern Seeker seine schlaffe Körperhaltung richtig deutete.
"Dieser hier zum Beispiel. Vielleicht hat er eine Familie. Frau, Kinder, Eltern. Wie viel Schmerz setze ich in die Welt, töte ich ihn? Ich meine, ich zerstöre mit einem Mord gleich das Leben ganzer Familien. Ich bin ein Unmensch!" Er schoss ihm in den Hinterkopf. Ohne ein Ton von sich zu geben, nur von dem lauten Pistolenknall begleitet, fiel er vornüber in eine kleine Wasserpfütze. Das letzte Geräusch dieser namenlosen Wache auf Erden war ein Wasserplatschen.


Seeker war kurz vor der Tür, die ihm sein Auftraggeber flüchtig beschrieben hatte.
"Solide Eichenkonstruktion, mit Metallstreben verstärkt. Hebt sich von den anderen Türen da unten ab. Dort halten sie immer ihre Sitzungen. Suchen sie ihren Kunden zu aller erst da." Die Stimme des bärtigen, in einen langen Regenmantel gekleideten Auftraggebers klang noch deutlich in Seekers Ohren.


Aufgebrachte Stimmen waren aus dem Raum zu hören. Seekers letzter Schuss hatte das Personal endlich gewarnt. "Trotz aller Tiefsinnigkeit, einen Schalldämpfer hätte ich Idiot trotzdem mitnehmen können!", war Seekers erster und letzter Gedanke, der sich direkt auf den Auftrag bezog.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Ein aufgebrachter Wächter feuerte mit einer Maschinenpistole auf Seeker. Er verfehlte.
"Diese Kugeln galten mir, verdammt! Hätten sie getroffen, ginge es mir jetzt nicht besser als den anderen, die ich bisher erledigt habe. Ich, Scheiße, ich - ich wäre jetzt tot!", schoss es ihm durch den Kopf und er seinem Gegner ins Gesicht.
Irgendwie hatte er sich das nie bewusst gemacht. Sicher, sein Verstand wusste, welches Risiko ein jeder Auftrag barg. Aber mit dem Herzen, mit dem Geiste, hatte er diese Gefahr immer verdrängt. Sterben? Ich?
Seeker begann ernsthaft, alles in Frage zu stellen, wofür er je gelebt hatte.

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