Montag, 2. August 2004
Holz und Wind
Dort war der Wald der wartete bis die Säge an ihn gelegt wurde.
Die Bäume wurden gefahren in ferne Städte und staunten als sie immer kleiner und dünner wurden unter lauten Maschinen. Viele Hände trugen sie rum, klopften Nägel in sie rein, malten sie an als Möbel oder bohrten sie in die Erde zurück als Pfosten. Dort fühlten sie sich am wohlsten... in der Erde zurück, Vögel hüpften auf ihnen rum , Kinder ritzten geheime zeichen der Liebe, des Bundes , der Verschwörung, der nahen fernen Kinderwelt, in sie rein.
Ab und zu, wenn das Holz die Tassen Teller Messer Gabel trug,
und das Fenster offen war,
und der Wind durch das Zimmer streichelte,
war Freude unter den Tellern Schüsseln Vasen Büchern Kleidern...
denn das Holz erkannte die Stimme
und hörte wieder
wie die alten Geschichten die unruhig und gelassen über die Welt streifen
in seinen Blättern raschelten
und die Blätter hören immer noch.

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Mittwoch, 26. Mai 2004
Mann im Mond
Auf meinem Ausflug in die Äusserste Atmosphäre traf ich den Mann im Mond und zähmte ihn. Ich lockte ihn und er kroch mir zu Füssen. Ich schmeichelte ihm und er glättete die Ozeane und legte sein Angesicht darauf. Ich befahl ihm und er zwang den Himmel zehn unberührte Sterne zu gebären. Ich sprang über die Milchstrasse und er folgte mir mit heraushängender Zunge und weit aufgerissenen Augen. Wir wälzten uns im Schwarz der Nacht und der Mann im Mond lernte gierig kleine Kunststücke. Ich liess ihn Purzelbäume schlagen, auf Wolkenbergen tanzen und die Zwischenräume meiner Zehen lecken und er winselte und pinkelte ein wenig.

Als ich anfing, mich zu langweilen, kehrte ich zurück in mein Versteck und nahm ihn mit. Ich legte mich schlafen und der Mann im Mond hielt vor meinem Bett Wache und sang fremde Lieder. Sein Gesang störte meine Träume und ich befahl ihm, damit aufzuhören, aber er wollte nicht gehorchen und lachte laut und sang fremde Lieder in fremden Sprachen. Da nahm ich mein Messer und stach ihm die Augen aus und Löcher in die Brust bis er verstummte und sein Grinsen verblasste und er nur noch ein Häufchen grauer Staub war. Ich tauchte den Finger in den Staub, bestrich damit meine Stirn und sang meine Lieder bis die Sterne erloschen und der Himmel elendsweiss wurde.

Auf meinem Ausflug in die Äusserste Atmosphäre traf ich den Mann im Mond. Ich habe ihn getötet und nun wissen die Hunde nicht, wenn sie anheulen sollen und sie pinkeln und winseln ein wenig.

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Samstag, 10. April 2004
gebissen
Es war ein berauschendes Gefühl, das mich überkam; ein Gefühl, als hätte ich Weltreiche erobert und als lägen Könige mir zu Füssen. Es war, als schwebte ich am schwarzen Nachthimmel, erhaben über all das unter mir...Die fremde Haut fühlte sich seidig und vertraut an, wie samtenes Gewand berührte sie die meine. In regelmäßigen Zügen atmend, jedoch schlafend, lag das begehrte Wesen vor mir.
Längst war jede störende Hülle gefallen und das durchs Fenster einfallende Licht des fahlen, vollen Mondes tauchte die weiße Haut in ein mystisches Gewand.
Immer größer wurde die Gier nach dem warmen Fleisch. Zitternd fuhren meine Hände über den wie zum Opfer bereit vor mir liegenden Körper und erneut packte mich die Gier; das fatale, unbändige Verlangen nach diesem göttlichen Geschöpf...göttlich, doch war es kein Kainskind, wie ich eines war...Sanft strichen meine Finger durch das weiche, glänzende Haar, über die bleichen Lippen. Unwiderstehlich waren diese Berührungen...Still küsste ich jenes wunderbare Wesen, wehrlos ertrug es meine kalten Lippen.
Ich wurde durchflutet von einem noch göttlicherem Gefühl, das Verlangen wuchs von Sekunde zu Sekunde. Ich bedeckte den geliebten Körper mit kalten Küssen, schmeckte die verlockend weiße Haut. Nein, es gab keinen Weg mehr zurück...Meine Ekstase gipfelte in einem leidenschaftlichen Biss. Das aus dem wunderschönen, schneeweißen Hals hervorquellende Blut war roten Tränen gleich...edler, als jeder Wein. Süßer, als jeder Honig. Reiner, als der Morgentau. Frischer, als jedes Quellwasser. Und es war warm...so warm, wie das Leben...
Ich ließ dieses kostbare Getränk über meine Lippen rinnen, ich trank - nein, ich saugte jeden Tropfen aus dem Wesen, das ich einst zu lieben glaubte. Jetzt war da nur noch die Gier, das Verlangen nach mehr, immer mehr...Doch plötzlich ließ der Rausch nach. Reue überfiel mich. Was hatte ich getan ?
Ich hatte nie die Absicht gehabt, dieses Geschöpf zu töten. Doch es atmete nicht mehr...Ich hatte ihm das letzte geraubt, das es noch besaß, - das Leben, das ich schon vor langer Zeit für immer verloren hatte. Vom unsinnigen Glauben besessen, es einmal wiederzuerlangen, hatte ich getötet, schon wieder getötet...hatte ich doch einst geschworen, meinen schmerzlichen Verlust an niemandem zu rächen, keine unschuldigen Kreaturen mehr zu töten...
Doch konnte ich das geschehene, vollendete Werk nicht mehr rückgängig machen und so verließ ich schweigend den Raum. Mit meinem geliebten Geschöpf war auch ein Teil von mir gestorben. Ich hasste mich dafür, dieses Wesen der Welt der Lebenden entrissen zu haben. Es war noch so jung...so jung, wie ich war, als man mir das Leben stahl. Ich kannte diesen schrecklichen Schmerz, trug ich ihn doch schon Ewigkeiten in mir. Gefangen zwischen Leben und Tod, unfähig zu leben, unfähig, zu sterben. Erfüllt nach der Sehnsucht nach einem von beiden...ob Leben oder Tod ? Ich weiß es nicht.
Mein einziger Trost war, dass jenes zauberhafte Wesen einen stillen, sanften Tod gefunden hatte und nicht für immer den Schmerz spüren musste, der in mir wohnte.
Mit dem wortlosen, unbesiegelten Schwur, niemals mehr zu töten, schritt ich in die Nacht hinaus. Doch schon als ich den Mantel zum Fluge hob, wurde es mir zur quälenden Gewissheit, dass ich, von meinem Fluch gezwungen, dieses grausame Schauspiel auch in der nächsten Nacht wieder erleben würde. Und wie jede Nacht würde der letzte Vorhang erst fallen, wenn ein unschuldiges Wesen den Tod gefunden hatte...

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Dienstag, 6. April 2004
Der Spaziergang eines Jungen
Es war einmal ein Junge der bei seinen Eltern zu Hause in einer Großstadt wohnte. Wie immer saß er vor dem Fernseher und zockte mit seiner Playstation brutale Ballerspiele. Nach einer Weile gab die Playstation den Geist auf und der Junge wurde sehr schnell ziemlich wütend. “Scheiße ich will weiter spielen“ schrie er immer wieder und haute dabei gegen die Konsole. Er wusste überhaupt nicht was er machen sollte und vor lauter Wut fing er an seine anderen Spielsachen zu zerstören und umher zu schmeißen. Durch den ganzen Krach den der Junge veranstaltete wurde seine Mutter aufmerksam und ging zu ihm um zu sehen was ihr Sohn so treibt. Als sie die Tür zu seinem Zimmer öffnete flog ihr schon ein Spielzeugauto entgegen. „Was ist denn hier los, was ist das für eine Unordnung“ fluchte die Mutter ärgerlich. Daraufhin schrie der Junge seine Mutter an „lass mich in ruhe, so ne scheiße meine Playstation ist im Arsch, was glotzt du mich so doof an, verzieh dich endlich.“ Die Mutter schmunzelte und tat was er wollte sie ging aus seinem Zimmer und dachte sich „mmh Playstation kaputt, der kriegt sich schon wieder ein, dann soll er mal sehen wie er sich nun beschäftigt.“ Damit hatte der Junge nicht gerechnet, ohne irgendetwas zu machen ging seine Mutter wieder. Schell ist dem Jungen die Lust am randalieren vergangen und er setzte sich an seinem Schreibtisch und starrte aus dem Fenster hinaus. Er war am überlegen und dachte drüber nach was er nun gegen seine Langeweile machen könnte. So lange er auch nachdachte ihm viel einfach nichts ein. Seine Langeweile machte ihn immer unruhiger bis er irgendwann auf Idee kam einfach aus dem Haus zu gehen und los zu laufen. „Mal sehen was so kommt“ dachte er sich und lief los. Als er die Haustür hinter sich geschlossen hatte drang Lärm in seine Ohren ein. Er sah eine große Strasse die sehr stark befahren war. Im nächsten Moment fuhr ein Motorrad mit sehr starken Motorgeräusch an ihm vorbei und durch den Schreck stolperte er zwei Schritte zurück. Nachdem der Junge erst mal seine Gedanken gesammelt hatte ging er los denn hier wollte er definitiv nicht bleiben. Der Bürgersteig auf dem er lief war total verdreckt und überall lag Müll herum. Obwohl so viele Menschen unterwegs wahren fühlte der Junge sich alleine. Ihm war gar nicht wohl, wenn er an Gruppen von besoffenen Gammler oder Jugendliche vorbei musste, die haben ihn fast immer doof angemacht oder irgendetwas hinterher gerufen. „Egal mir wird schon nix passieren“ dachte er sich immer wieder und ging weiter und weiter. So langsam wurde die Gegend immer ruhiger und die Mülleimer waren auch nicht mehr so überfüllt. Der Junge wusste zwar nicht wohin er wollte oder nach was er suchte aber genau so wenig wusste er was er hier sollte, also lief er weiter. „wenigstens ist mir nicht mehr so Langweilig“ dachte sich der Junge. Seine Laune wurde mit der Zeit immer besser und er fing sogar an eine Melodie zu pfeifen die er unterwegs gehört hatte. Je weiter der Junge ging umso weniger Häuser bekam er zu Gesicht, er lief an verschiedenen Felder vorbei und kam schließlich zu einer Brücke unter der ein Fluss entlang floss. Er blieb eine ganze Zeit auf der Brücke stehen und beobachtete die Strömung des Flusses. Es war kein besonders großer Fluss aber den Jungen hat es einfach fasziniert mal etwas neues zu sehen. Der Junge beschloss nun von der Straße herunter zu gehen und seinen Weg entlang des Flusses weiter zu führen. Egal wo er auch hinschaute es gab immer etwas neues zu entdecken. Er sah Tiere die er sonnst nur aus seinen alten Bilderbüchern kannte, und hörte den Gesang der Vögel den er wegen den vielen Lärm der Autos sonst nicht hören konnte. Der Junge lief immer weiter dem Fluss entlang bis er irgendwann zu einem See kam auf dem einige Enten schwammen. Sofort nahm der Junge einen Stein vom Boden und warf ihn zu den Ente. Der Junge lachte denn es machte ihn Freude zu sehen wie die Enten Ängstlich und Lautstark das Weite suchten. Der Junge schaute sich um und sah eine kleine Hütte aus der gerade Ein älterer Mann kam. Der Mann kam direkt auf den Junge zu und fragte ihn was das denn sollte „wieso verschreckst du meine Enten, die haben dir doch nichts getan?“ schimpfte er den Jungen an. „Es tut mir leid mir war einfach danach“ entschuldigte sich der Junge. „Dies ist mein zu Hause und die Tiere sind meine Nachbarn, wenn du sie ärgern möchtest dann verschwinde sofort wieder“ machte er den Jungen unmissverständlich klar. „nein, ich möchte nicht wieder fort, bitte ich werde die Tiere nicht mehr ärgern aber erlauben sie mir bei ihnen zu bleiben?“ fragte der Junge. Der alte Mann war erst mal sehr verstaunt „du ungezogener Junge mochtest bei mir wohnen? Fragte er. Im Gesicht des Jungen sah man deutlich wie er sich freute „ ja, ich möchte gerne hier bleiben. Ich habe heute so vieles neues gesehen und es hat mir so ein Spaß gemacht, dass soll nicht wieder aufhören ich möchte nicht wieder in die Stadt. Bitte lassen sie mich hier bei ihnen in der Natur bleiben!“ erklärte der Junge ganz aufgeregt. Der Mann überlegte eine Weile als er sich entschied den Jungen bei sich aufzunehmen „Hör zu du wirst mir helfen und arbeiten, die Natur respektieren und pflegen dann kannst du hier bleiben.“ Als der Junge das hörte sprang er auf und freute sich aus tiefster Seele. Er blieb bei dem alten Mann am See. Jahre vergangen und der alte Mann wurde immer schwächer. Der Junge wuchs zu einen Mann heran. Schließlich starb der alte Mann und der junge Mann entschloss sich nach Jahren mal wieder zurück in die Stadt zu begeben. Als er dort ankam traute er seinen Augen kaum. Nichts war mehr wie früher, selbst die damals höchsten Wolkenkratzer wahren gegen noch größere ausgetauscht worden. Nicht nur die Autos auf den Strassen fuhren geregelt sondern auch die Fußgänger müssten sich einer Verkehrsordnung unterwerfen. Der junge Mann sah wie sich ein Herr auf einer Bank saß und beschloss sich daneben zu setzen. „Verehrter Herr sagen sie mir bitte was in den letzen Jahren passiert ist, alles hat sich hier verändert? “ fragte der junge Mann. „Ach die Gesellschaft wurde immer gieriger und die Kriminalität nahm immer weiter zu, die Gesetze wurden verschärft und alles wir geregelt. Sobald man aus das Haus verlässt hat man keinerlei Freiheiten mehr. Und die Menschen sind auch nicht mehr das was sie mal wahren, keiner hält mehr zusammen und jeder kümmert sich nur noch um sein eigenes Wohl. Am besten ist man denkt einfach nicht drüber nach.“ Erzählte der Herr, stand auf und ging weiter. Der junge Mann blieb noch eine Weile auf der Bank sitzen als ein Aufseher auf ihn zu kam und meinte das man nach einer viertel Stunde Ruhepause auf der Bank Gebühren zählen müsste. Da wurde dem jungen Mann schlagartig bewusst das er auch diesmal nicht in der Stadt bleiben konnte und so machte er sich auf den Weg zurück zu seiner Hütte am See um dort den Rest seines Lebens zu verbringen.

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Montag, 29. März 2004
skrupellos
der gar grausame und skrupellose ibookverkäufer und ging auf seinen ahnungslosen und unschuldigen kunden los: die szene mutete an, als ob ein schlächter sein opferlamm zum altar führen würde, bloß dass keine spur von frömmigkeit zu entdecken war. der kunde war verunsichert, wie sich das für einen kunden in einer fachbranche gehört: verunsichert und laie, das sind die besten vorraussetzungen für einen erfolgreichen verkauf, oder war es einkauf? der händler bahnte sich seinen weg durch aufgestapelte 30° monitorpappkästen, geifer tropfte aus seinem mund, seiner kehle entsprangen unkontrollierte grunzlaute. er war schon bis auf 2 meter auf seinen kunden herangekommen, es würde ein einziger schrittt nötig sein um ihn zu erreichen, da drehte sich der kunde um. er drehte sich aber nicht um wie ein normaler, verunsicherter und vom konsumzwang befallener kunde, nein, er drehte sich bedächtiug und sehr selbstbewusst um. dazu war auch grund, denn er hatte eine 4läufige, halbautomatische pumpgun in den händen. der verkäufer sah, dass die derzeit einzig empfehlenswerte strategie im rückzug bestand. neben dem verkäufer zerplatzen hochwertige highscreen monitore unter dem einfluss von mehreren kilo schrot. da hatte der verkäufer auch schon den verkaufstresen erreicht. er hatte noch genug zeit die selbstschussanlagen zu aktivieren, aber danach traf ihn eine ladung schrot in der rechten schulter. er blieb still am boden liegen. der kunde war gerade am nachladen, da erreichte sein trommelfell das mechanische geräusch eines einratenden kanonenrohrs und das darauf folgende umschwenken eines großen apparats. im nächsten moment schoben sich überall im raum selbstschussanlagen aus den wänden. dem kunden reichte die zeit noch zur seite zu springen. die kugelsalven zerstörten dennoch eine unschuldigen tft studiodisplay 22zöller. für eine zeit würde die provisorische deckung, die aus einem bigtower gehäuse marke titanstahl "real American" bestand reichen, doch der kunde spürte schon, wie die konsistenz des kalten stahl zu schwinden begann. er beschloss, einen ausfall zuwagen- die maschinen würden eine zeit zum umschwenken benötigen. er sprang aus der deckung, hatte die schrotflinte schon im anschlag, als er in den geöffneten rachen eines grausamen aplle imac blickte. dieser biss ihm die nase ab. die selbstschussanlagen waren irritiert, weil sie laut betriebsregel 45-1b nicht auf hauseigene apple imac schiessen durften. der kunde nahm den imac unter den arm und rannte raus. die sicherung der dregtür registrierte eine nicht bezahlte ware. sekunden später rasten 10 streifenwagen der polizei an und überfuhren den kunden aus versehen. der imac erlitt einen schweren schock und erhielt eine kur.

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